Social Media

Tröten statt zwitschern

Sonntag, 5. Januar 2025 | von Michael Reiß

Elon raucht einen Joint

Den Kindern ein Vorbild? Warum nicht.

Eine feine Sache war seinerzeit die Möglichkeit, vom Smart­phone aus über den Kurznachrichtendienst „Twitter“ Schach­berichte quasi live direkt auf die MSC-Homepage zu posten. Leider wurde diese Möglichkeit bald nach der Übernahme von Twitter durch Elon Musk abgeschaltet: Die Twitter-Box auf unserer Homepage zeigte nur noch den Hinweis „Hier gibt es noch nichts zu sehen“ (was trotz reichlichen Postens auch so blieb). Außerdem war es nicht mehr möglich, ohne Registrie­rung auf die Inhalte des MSC-Twitterkanals zuzugreifen. Dies wird nicht allein den MSC getroffen haben; vermutlich sollten und sollen alle Informations­suchenden dazu gebracht werden, sich zu registrieren und möglichst auch die Twitter-App auf ihrem Smartphone zu installieren. Denn diese soll ja nach der Umbenennung von Twitter zu „X“ zu einem profitablen Rundum-Sorglos-Tool für alle Lebensbereiche umgestaltet werden nach dem Vorbild der chinesischen App „WeChat“.

Fortsetzung:

Eine weitere Maßnahme nach der Übernahme von Twitter war das deutliche Zurückschrauben der Inhaltsmoderation, also der Überpüfung von Posts auf fragwürdige Aussagen. „Freedom of Speech“ war das Schlagwort dazu, gemeint die Wiederherstellung der angeblich unterdrückten Meinungs­freiheit. In der Folge wandelte sich allerdings der zuvor halbwegs sachliche Tonfall auf Twitter/X drastisch: Heute hagelt es dort Posts mit Beleidigungen und Hassrede, Wahrheitsverdrehungen, erschütternden Gewaltdarstellungen und unverblümter Pornografie. Kein Wunder, dass sich mittler­weile viele um ihren Ruf besorgte Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen aus dem Schmuddelkontext von „Xwitter“ zurückziehen und die Online-Plattform wechseln.

Auch der MSC fühlt sich auf X nicht mehr gut aufgehoben und wechselt deshalb mit, nämlich zu „Mastodon“. Dort haben wir die gleichen Möglichkeiten wie zuvor bei Twitter/X, und können auch wieder mit dem Smartphone Meldungen vom Ort des Geschehens direkt auf die MSC-Homepage senden. Der Unterschied: Mastodon wird nicht von einem kommerziellen Unternehmen kontrol­liert, sondern besteht aus einem Verbund von Servern, die von Privatpersonen, Vereinen, Universi­täten und Regierungen betrieben werden. Die Software ist frei und „Open Source“, und es gibt weder Werbung noch einen manipulativen Algorithmus, der einem unerwünschte Posts unterjubelt (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Mastodon_(Soziales_Netzwerk)).

Wurde bei Twitter noch getweetet (gezwitschert), wird bei Mastodon getootet (getrötet). Über den PC oder das Smartphone finden Sie den MSC im Internet unter https://mastodon.online/@msc1836; um unsere Posts sehen zu können, ist keine Registrierung notwendig. Wer sich aber unter https://joinmastodon.org/ als Nutzer registriert (oder zum Beispiel auch auf schach.social, dem Mastodon-Server der Deutschen Schachjugend), kann nach der Installation der kostenlosen Mastodon-App auf dem Smartphone die Posts auch abonnieren. Also alles wie zuvor bei Twitter/X, bloß ohne Schmuddelkram. Gerne folgen, würd' uns freuen!