Landesliga Süd 2024/25
Letzte Runde: Rang 4 verteidigt mit 4:4 gegen Garching
Montag, 14. April 2025 | von Michael Reiß

MSC—Garching: An Brett 2 stand Igor Babiy (li., MSC) lange auf Ausgleich, bevor er gegen
FM Robin Schlichtmann das Endspiel noch aus der Hand gab. Bei remis an 2 wäre Garching abgestiegen ...
Mit dem Sieg gegen Zugzwang II in der Liga-Vorschlussrunde am 23. März hatte unsere
2. Mannschaft den Klassenerhalt bereits sichergestellt; entsprechend befreit konnte Sie am
vorvergangenen Sonntag (6. April) in den letzten Wettkampf der Saison gehen. Gegner beim Heimspiel
im ASZ Harlaching war Aufsteiger Garching III, dessen Spieler deutlich weniger entspannt antraten:
In einer selten so ausgeglichen erlebten Landesliga Süd befanden sich nicht weniger als sechs Teams in
Abstiegsgefahr; Garching — mit seinem mageren Brettpunktkonto — sogar in akuter. Ergo: „Bei
uns geht's heute noch um was“, so der Garchinger Mannschaftsführer FM Robin Schlichtmann ... Richten
sollte es für die Garchinger eine „getunte“ Aufstellung mit den aus der Münchner A-Klasse hochgezogenen
Routiniers FM Jochen Schöllmann (Elo 2187) und Karsten Schlinkmeier (2180) an den Brettern 7 und 8. Trotz
Kampfaufstellung tat sich Garching jedoch schwer.
Den ersten halben Punkt für den MSC holte schon recht bald unser „Vorstopper“ an Brett 1, IM Aco Alvir. Die nächsten anderthalb Punkte folgten ausgerechnet an den letzten beiden Brettern, wo an 8 der 17-jährige Kostas Tsakonas (Elo 1937) ein Doppelturm-Endspiel in den sicheren Remishafen steuerte und an 7 Cem Galioglu (1965) seinem Gegner gar den vollen Punkt abluchste. Nach der Niederlage von Thomas Amelang an Brett 6 (gegen Elias Wunderlich, geb. 2009) sowie Brettsiegen von Dr. Harald Jörg und Jens Andersen an 5 und 4 stand es bereits 4:2 für den MSC — ein Mannschaftsremis war also schon einmal erreicht.
Aus der Sicht von Garching bedeutete dies: Der erhoffte Mannschaftssieg war schon nicht
mehr möglich — würde eventuell auch ein 4:4 zum Klassenerhalt reichen? In den beiden noch offenen
Partien standen die Garchinger doch aussichtsreich ... Immer wieder wurden nun die Spielstände der
Parallelwettkämpfe überprüft. Seit dieser Saison wird die bayerische Landesliga Süd ja auch nach Elo
ausgewertet, weswegen sie nicht nur im
Ligamanager
des Bayerischen Schachbundes, sondern auch im
Online-Ergebnisdienst
des Deutschen Schachbundes dargestellt wird. Während jedoch im Ligamanager die Ergebnisse von den
Heimvereinen erst nach Beendigung ihrer Mannschaftskämpfe eingetragen werden, erfolgt die Eingabe
im Ergebnisdienst durch die beteiligten Schiedsrichter bereits direkt nach Beendigung der einzelnen
Partien — die Spielstände lassen sich quasi live verfolgen (so jedenfalls die Theorie; in der
Praxis fehlten aber am letzten Sonntag aus nicht genannten Gründen die Ergebnisse des Wettkampfs
Haunstetten—Tarrasch München).
Mit dem Gewinn der letzten beiden Partien konnten die Garchinger ihre
Wahrscheinlichkeitsberechnungen („wenn Zugzwang gegen Bayern ½ : 7½ verliert, landen wir vor
ihnen“) dann abbrechen. Robin Schlichtmann an Brett 2 und FM Markus Schleich an 3 hatten sich gegen
Igor Babiy bzw. Uwe Böhm durchgesetzt; das Endergebnis von 4:4 würde Garching zum Klassenerhalt
reichen.
Dass die bayerische Landesliga Süd ein heißes Pflaster ist, ist schon länger bekannt. In der Saison 24/25 aber hat sie sich selber übertroffen. Allein Bayern III drehte an der Spitze einsam seine Runden, dahinter konnte — klischeegerecht — diesmal wirklich jeder jeden schlagen. Selbst dem Tabellenletzten Rottal-Inn gelangen noch Siege gegen die starken Teams aus Weilheim und Haunstetten. Es passt dann auch ins Bild dieser verrückten Spielzeit, dass die mit Abstand stärkste Mannschaft nicht aufsteigen kann (weil ihr von oben Bayern II entgegen kommt), und über den Aufstieg in die Oberliga statt dessen der Taschenrechner zwischen Passau und Weilheim entscheiden muss. Bei Mannschafts- und Brettpunktgleichheit, wie in diesem Fall, gibt nach der Turnierordnung des Bayerischen Schachbundes nicht der direkte Vergleich (5½ für Weilheim) den Ausschlag, sondern — der Reihe nach — die Mehrheit der Mannschaftssiege (beide vier) sowie die Mehrheit der Gewinnpartien. In dieser Feinwertung liegt nun Passau mit 23:22 hauchdünn vorn, wobei aber noch nicht klar ist, ob die Passauer das Aufstiegsrecht auch wirklich wahrnehmen wollen: Bekanntlich hatten sie sich ja nach der Saison 2022/23 — als Viertplatzierter — freiwillig aus der 2. Bundesliga Ost in die Landesliga Süd zurückgezogen.

Die Mannschaftsergebnisse der letzten Runde als Spiegelbild der kompletten Landesliga-
Saison: Vorneweg und mit großem Abstand die Bayern, dahinter alles gleichauf.
In den sauren Abstiegsapfel muss diesmal neben Ilmmünster und Rottal-Inn auch Zugzwang II beißen, das bei der undankbaren Aufgabe, in der letzten Runde Zählbares ausgerechnet gegen die Überflieger von Bayern 3 zu holen, mit 1:7 unter die Räder kam. Der MSC aber wird — unverhofft kommt oft — nach verpatztem Saisonstart (1:7 gegen Passau) in der Abschlusstabelle auf Rang 4 geführt, und darf deshalb auch in der kommenden Saison im Landesliga-Tollhaus mitmischen. Vielen Dank dafür an alle wackeren Spieler! ;-)
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