Münchner Mannschaftsmeisterschaft 2012
1. Mannschaft: Remis gegen Schwabing Mü. Nord II
Mittwoch, 25. April 2012 | von Michael Reiß
In der 6. Runde der Münchner Mannschaftsmeisterschaft 2012 empfing unsere 1. Mannschaft am vergangenen Donnerstag (19.04.) den Tabellenführer Schwabing München Nord II. Es entwickelte sich ein zäher Wettkampf, bei dem um jeden halben Brettpunkt hart gerungen wurde. Die ersten Entscheidungen fielen erst um ca. 23:10 Uhr, als kurz nacheinander Reza Azimi an Brett 3 und Oleksandr Kalinin (siehe Schachaufgabe Nr. 10) an 4 gewinnen konnten, Jan-Erik Schrader an 1 jedoch verlor. Weitere zehn Minuten später fiel die Partie an Brett 2 an die Gäste: Michael Kwan hatte einen aussichtsreichen Angriff in Zeitnot überzogen. Nach dem anschließenden Remis im Duell der Mannschaftsführer an Brett 5 zwischen dem Schwabinger Harald Grau und unserem Norbert Sander stand es 2½ : 2½.
Die nächsten Ergebnisse stellten sich erst kurz nach Mitternacht ein. Zunächst gelang es Reinhold Gartenfeld an Brett 7 nach langem Lavieren, seinen Gegner (den bekannten Schauspieler Eberhard Peiker) zu überspielen und einen vollen Punkt einzufahren. Die Gäste konterten jedoch postwendend mit einem Sieg an Brett 8, wo unser Ersatzspieler Carlos Maroske seine lange Zeit ordentlich stehende Weißpartie am Ende doch noch verlor. Beim Stand von 3½ : 3½ musste somit die letzte noch laufende Partie an Brett 6 über den Wettkampf entscheiden.
Nach stundenlangem gegenseitigen „Beharken“ saßen sich hier zwei Senioren gegenüber, mit vor
Erschöpfung zerfurchtem Gesicht der eine (unser Josef Marschall), mit hochrotem Kopf der andere (der
Schwabinger Wilfried Hönisch). Einen zwischenzeitlichen Qualitätsgewinn hatte Marschall nicht
gewinnbringend verwerten können, vielmehr hatte sich seine Stellung im Anschluss sogar verschlechtert.
Allerdings war er deutlich ökonomischer mit seiner Bedenkzeit umgegangen, so dass sich in der Stellung
K+D (Marschall) gegen K+D+1B Gegner Hönisch schließlich zum Remisangebot genötigt sah. Ob Marschall
in dieser Situation überhaupt wahrgenommen hatte, dass die gegnerische Uhr nur noch sechs Sekunden (!)
für die ganze restliche Partie aufwies, ist nicht ganz klar. Jedenfalls blickte er hilfesuchend in
Richtung seines Mannschaftsführers Sander, der ihm mit den Worten beisprang: „Das kannst Du nicht
mehr gewinnen.“
Marschall gab also remis, der Wettkampf endete mit 4:4, und natürlich gab es anschließend noch eine
lebhafte Diskussion darüber, ob es schicklich sei, einen Gegner in einer remislichen Stellung über die
Zeit zu ziehen. Dass dabei die Schwabinger Marschalls Fairness lobten, versteht sich wohl von selbst ...
Mit dem Unentschieden gegen den Tabellenführer hat unsere 1. Mannschaft ihr Konto auf sieben Mannschaftspunkte aufgestockt. Dass in der Abschlussrunde Garching IV am gestrigen Abend gegen Schwabing Mü. Nord II ebenfalls nicht über ein Mannschaftsremis hinauskam, hat zur erfreulichen Folge, dass ein Abstieg für unsere Erste kein Thema mehr ist. Darüber hinaus eröffnet das Garchinger Remis noch die Möglichkeit, dass Schwabing von der Tabellenspitze verdrängt werden kann. In diesem Fall würde doch noch eine Mannschaft aus der Gruppe A2 in die Bezirksliga aufsteigen. Schwabing II kann ja bekanntlich nicht aufsteigen, da Schwabing I soeben in die Bezirksliga abgetiegen ist - zwei Mannschaften desselben Vereins in einer Liga/Gruppe sind nicht gestattet.
Eine Chance auf den Aufstieg haben tatsächlich noch vier „Kandidaten“. Drei von ihnen sind am
heutigen Mittwoch im Einsatz. Die leichteste Aufgabe hat dabei Haar II, dass auswärts gegen den bereits
festehenden Absteiger Fasanerie-Nord I antreten muss. Schon mit einem 5½-Sieg würde Haar die
Schwabinger überflügeln. Die beiden anderen Kandidaten treffen im direkten Duell aufeinander: Unsere
Erste misst ihre Kräfte mit Roter Turm II, wobei die „Türme“ aber ein sattes 8:0 erzielen
müssten, um Schwabing noch abzufangen. Umgekehrt würde schon ein 5½ : 2½ reichen (unsere Erste
und Haar sind momentan brettpunktgleich) ...
Kandidat Nr. 4 ist Unterhaching II, das am Freitag die Erstvertretung der Schach-Union empfängt. Die
Hachinger benötigen „nur“ ein 5:3 ... Allerdings steht zu erwarten, dass die Union'ler ihre
Haut so teuer wie möglich verkaufen - ein Unentschieden würde ihnen zum Klassenerhalt reichen. Echt
spannend mal wieder!
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