Schachaufgaben

Nr. 19
Azimi, Reza 1 : 0 Gupta, Arvind

MSC-Clubmeisterschaft, 23.10.2014 Diagramm.
					Weiß: Kh1, Dg4, Tf5, Lh6, Ba2, Bb2, Bc4, Be4, Bh4.
					Schwarz: Kh8, Dd7, Tg8, Le5, Ba7, Bb7, Bh7, Bd6, Bc5.
					Weiß am Zug.
Die weiße Dame ist lästig, die muss verscheucht werden! So dachte wohl Schwarz, und zog 32...Tg8. Weiß am Zug muss nun wohl ein gutes Feld für die „Tante“ finden - wohin des Weges, schöne Frau?

33.Dxg8+! , die Dame opfert sich für ein Matt in zwei. Schwarz gab sofort auf, denn nach dem erzwungenen 33...Kxg8 wäre unabwendbar 34.Tf8# gefolgt.

Nr. 22
IM Belezky, Alexander 1 : 0 Rajic, Ivica

Münchner Einzelpokal, 19.06.2015 Diagramm.
					Weiß: Kg1, De2, Ta1, Td1, Lg2, Le3, Sc4, Ba2, Bb2, Bf2, Bc3, Bg3, Bh3, Be4.
					Schwarz: Kg8, Dc7, Ta8, Tf8, Lg7, Sd7, Se7, Bf7, Bh7, Ba6, Bb6, Be6, Bg6, Bc5.
					Weiß am Zug.
Materiell herrscht hier noch Ausgleich, doch die schwarze Stellung ist wackelig. Weiß am Zug erbringt den Nachweis - wie?

Das krachende Qualitätsopfer 17.TxSd7 leitete die Demontage des schwarzen Damenflügels ein. Nach 17...Dxd7 gewann Weiß mit der Springergabel 18.Sxb6 zunächst einen Bauern und holte sich an­schließend die Qualität zurück (18...Dc7 19.Sxa8).

Nr. 25
Monninger, Moritz 0 : 1 Azimi, Reza

Münchner Einzelmeisterschaft, 28.01.2017 Diagramm.
					Weiß: Kc2, Db3, Td1, Th1, Ld3, Bb2, Bf2, Bh2, Bc3, Bg3.
					Schwarz: Kf6, Da4, Tc8, Ta2, Lg7, Bf7, Bd6, Be6, Bh6, Bg5.
					Schwarz am Zug.
In der Eröffnungsphase noch unter Druck, drehte Schwarz im weiteren Partieverlauf den Spieß um und belagert nun mit seinen Schwer­figuren die Festung des weißen Königs. Auf sein Schach­gebot durch 28...Da4+ hatte Weiß zuletzt mit 29.Db3 reagiert; nun ist wieder Schwarz dran. Kann er den weißen Abwehrriegel knacken?

29...Txc3+! entriegelt die weiße Festung. Die weiße Dame kann nicht zurücknehmen, sie ist gefesselt — also 30.Kxc3. Aber nun kommt 30...Ke7+, Abzugsschach durch den schwarzen Läufer! Nach 31.Kd2 wäre die weiße Dame sofort futsch, auf 31.Kc2 käme 31...Txb2+, und wieder könnte die weiße Dame nicht helfen ... Weiß gab auf.

Nr. 20
Gupta, Arvind ½ : ½ Dr. Heuser, Philip

MSC-Clubmeisterschaft, 04.12.2014 Diagramm.
					Weiß: Kh2, Tf2, Te3, Sf3, Bc2, Bb3, Bd3, Bh3, Ba4, Bg4.
					Schwarz: Kg7, Ta7, Tg5, Sf6, Bf7, Ba6, Bb6, Be6, Bg6, Bc5, Bh5.
					Schwarz am Zug.
Im Lauf der Partie hat Schwarz seinem Gegner einen Bauern abgespielt, dafür aber viel Zeit investiert. Nun kontert Weiß mit dem Angriff seines Springers auf den Tg5. Der Turm hat nur noch ein (gutes) Fluchtfeld, insofern fällt Schwarz der Entschluss zu 38...Td5 leicht. Gibt es eine Alternative zum Textzug?

Vielleicht gefällt Ihnen ja ein weiterer Bauerngewinn mittels des (temporären) Turmopfers 38...Txg4. Auf 39.hxg4 folgt die Gabel 39...Sxg4+, und Schwarz gewinnt den Turm zurück.

Nr. 23
Sander, Norbert 0 : 1 Pulver, Veit

MSC-Clubmeisterschaft, 05.11.2015 Diagramm.
					Weiß: Kg2, Df3, Tc2, Ba2, Bf2, Be3, Bg3.
					Schwarz: Kg5, De5, Tb7, Sd6, Bh7, Ba6, Bb5, Bf5.
					Weiß am Zug.
Mit einem Springer weniger bereitet sich Weiß gedanklich schon auf seine Niederlage vor. Ohne große Hoffnung entschließt er sich in der Diagrammstellung noch zu 39.De2 - was soll man machen. Obwohl, Moment mal: Hat er vielleicht die Flinte zu früh ins Korn geworfen?

Allerdings, denn mit 39.DxTb7! hätte Weiß aus einer Verlust- eine Gewinnstellung gemacht. Auf 39...Sxb7 gewinnt die Bauerngabel 40.f4+ die Dame zurück; im anschließenden Endspiel ist der weiße Turm dem schwarzen Springer überlegen.

Nr. 21
Dr. Rinkewitz, Werner ½ : ½ Lehner, Rudolf

Mü. Mannschaftsmeisterschaft, 08.04.2005 Diagramm.
					Weiß: Kg1, Dc2, Ta1, Tc1, Lg7, Se4, Bf2, Bg2, Bh2, Bb3, Be3.
					Schwarz: Kg8, Dc6, Td8, Tf8, Sd3, Bf7, Bh7, Ba6, Bg6, Bb5.
					Schwarz am Zug.
Schwarz am Zug hätte sich in obiger Diagrammstellung gerne mit 24...Sxc1 die Qualität geschnappt, fürchtete aber um seine ungedeckte Dame. Er spielte also lieber 24...Dxc2 25.Txc2 Kxg7. Der Computer findet den Damentausch nur „so lala“, er hat eine andere Spielidee für Schwarz. Welche?

24...Sxc1 funktioniert doch! Weiß kann die schwarze Dame schlecht nehmen, denn auf 25.Dxc7? würde ihn Schwarz mit 25...Td1# matt setzen - der schwarze Springer sperrt das Mattfeld frei ... Beste Antworten auf 24...Sxc1 wären noch 25.Lc3 oder Dxc1, aber Weiß verbleibt auf jeden Fall mit einer Verluststellung.

Nr. 24
IM Lapcevic, Milos 1 : 0 Herich, Manfred

Bayer. Landesliga Süd, 15.11.2015 Diagramm.
					Weiß: Kg1, Dc2, Ta1, Tf1, Ld3, Lf4, Se2, Sc3, Ba2, Bb2, Bf2, Bg2, Bh2, Be3, Bd4.
					Schwarz: Kg8, Dd8, Ta8, Te8, Lc8, Le7, Sd7, Sf6, Ba7, Bb7, Bf7, Bg7, Bh7, Bc6, Bd5.
					Weiß am Zug.
Schwarz hat seine Eröffnungszüge flüssig vorgetragen. „Der kennt die Variante“, denkt sich Weiß und richtet sich auf eine zähe Partie ein. In der Diagrammstellung spielt er 12.h3; so kann sich der weiße Läufer auf f4 bei einer Belästigung durch Sh5 elastisch nach h2 zurückziehen. Nicht schlecht, denkt sich der Computer, aber sehr brav - ich wäre da frecher aufgetreten. Und zwar wie?

Das freche 12.Sb5! hätte Weiß entscheidenden Vorteil gebracht. Auf 12...cxSb5 fängt Weiß mit 13.Lc7 die schwarze Dame. Lehnt Schwarz ab und bietet z.B. mit 12...Sc5 selber ein Springeropfer an, gewinnt Weiß mit 13.Sc7 nebst späterem 14.SxTa8 oder 14.SxTe8 die Qualität.