OIS 2013

Münchner Open „OIS“ auf Wanderschaft

Dienstag, 1. Oktober 2013 | von Michael Reiß

Die MSC'ler beim OIS 2013

Gruppenbild mit Bayer: Das Foto zeigt (fast) alle teilnehmenden MSC'ler, nur Reinhard Klein,
unser Mann im B-Turnier, fehlt. Prominenter Ersatz für ihn: IM Alexander Belezky von den Bayern.
V.l.n.r.: Sascha Belezky, Oleksandr Kalinin, IM Viktor Dmitrenko, IM Edin Pezerovic,
Norbert Sander, Reza Azimi

Seit Samstag läuft das 33. Offene Internationale Schachturnier (OIS), das zum zweiten Mal in Folge nicht an seinem traditionellen Austragungsort stattfinden kann: Die Mensa der Technischen Universität in der Münchner Arcisstraße wird immer noch renoviert. Ebenfalls renoviert wird zur Zeit der Kultursaal des „AWO-Dorfs“ im Stadtteil Hasenbergl, welcher dem Turnier im Vorjahr Asyl bot. Das OIS musste also erneut auf Wanderschaft, die diesmal sogar über die Stadtgrenze hinaus führte: Aktueller Veranstaltungsort ist die „Hachinga-Halle“ in Unterhaching, einem Vorort im Süden von München.

Vielleicht liegt es daran, dass die Hachinga-Halle dem Münchner Schachpublikum schon als Heimat des Schnellschach-Turniers „Unterhaching Schach Pokal“ gut bekannt ist, jedenfalls ist dem OIS der Umzug gut bekommen: Die Teilnehmerzahl ist wieder gestiegen, nämlich von 156 im Vorjahr auf aktuell 178. Wie gehabt, ist das Teilnehmerfeld auf zwei Turniere aufgeteilt. Schachfreunde aller Spielstärken messen sich im A-Turnier; etwas weniger hoch sind die schachlichen Heraus­forderungen im B-Turnier, das nur Spieler/innen mit einer Deutschen Wertungszahl (DWZ) ≤ 1800 offen steht. Weiterlesen ...

OIS 2013

Überraschungssieger beim OIS

Mittwoch, 9. Oktober 2013 | von Michael Reiß

Siegerfoto OIS 2013

Auf der Siegerseite: Erika Stegmaier, 1. Vorsitzende des
Schachbezirks München, mit (v.l.n.r.) GM Dragan Kosic (2.)
Dr. Sebastian Schmidt-Schäffer (1.), Franz Guttenthaler (3.)

Das 33. Offene Internationale Schach­turnier endete am Sonntag mit einer Überraschung: Den 1. Platz im A-Turnier sicherte sich nicht der hoch gewettete montenegriner Großmeister Dragan Kosic (Elo 2488), sondern der (FIDE-)titellose Dr. Sebastian Schmidt-Schäffer (2368), der aktuell für den badischen Verbands­ligisten SC Brombach gemeldet ist. Kosic musste mit dem 2. Platz vorlieb nehmen, das Podium komplettierte der Germe­ringer Landesliga-Spieler Franz Gutten­thaler (2183).

Noch zu Beginn der Abschlussrunde schien der Turniersieg von Kosic so gut wie ausgemacht. Als Tabellenführer, mit einem halben Punkt Vorsprung vor den Verfolgern, hatte er es mit dem deutlich wertungsschwächeren Guttenthaler zu tun. Konkurrent Schmidt-Schäffer hingegen musste sich mit IM Stefan Bromberger auseinandersetzen, dem wertungsstärksten Spieler des Turniers (Elo 2521). Nach einem Blick hinüber zur Konkurrenzpartie, wo Schmidt-Schäffer schon bald in Nachteil geriet, kam Kosic wohl zum Schluss: „Mehr als ein Remis ist für den Schmidt da drüben keinesfalls drin.“ Folgerichtig vereinbarte er am eigenen Brett bereits nach 14 Zügen Remis, und gönnte sich schon mal ein Siegesbierchen ... Dieses jedoch - der geneigte Leser ahnt es schon - wurde ihm bald fad. Dem zähen Doktor Schmidt-Schäffer gelang nämlich das Kunststück, seine Partie trotz einer Qualitätseinbuße noch umzudrehen, und er schob sich mit dem Sieg gegen Bromberger in der Endabrechnung ganz knapp vor Kosic. „Bläd glaffa“, würde da ein Altmünchner sagen ... Weiterlesen ...